Gewonnen
in der Green Card Lotterie!
Und wie geht es dann weiter?
Hinweis:
Da ja nun doch schon einige Zeit seit unseres Greencard Gewinnes
vergangen ist, stimmen einige der
unten genannten Informationen nur noch teilweise!! Ich bitte dies
zu beachten und um Verstaendnis, dass wir aufgrund dessen, nur noch
eingeschraenkt weiterhelfen koennen!!
Hinweis II:
Eine haeufig gestellte Frage: Wieviel Geld muss man denn vorweisen,
um die finanzielle Anforderung fuer die Greencard zu erfuellen.
Man kann grob sagen, dass pro Erwachsener Person $10,000.00 USD
(i. W. Zehntausend USD) verlangt werden - also immer auf den Wechselkurs
achten - dass machen die Konsularbeamten naemlich auch!!
Anfang September
1996 erhielt Simone per Post einen großen braunen Umschlag.
Abgestempelt in Amster-dam, aber als Absender die Green
Card Lotterie. Wir hatten gewonnen!!!!
Noch am selben
Abend wurden die Formulare, die uns zugeschickt worden waren, ausgefüllt
und am nächsten Tag per Luftpost zurück in die USA geschickt.
Noch hatten wir ja nicht wirklich gewonnen. Wir waren nur unter
den etwa 100.000 Losgewinnern, aber nur 55.000 Visa wurden per Lotterie
vergeben. 3 Wochen später stand unser Jahresurlaub an
Flug nach Dallas, Texas und dann per gemietetem Mini-Van von Dallas
über Houston, El Paso, Albuquerque, Santa Fe, Denver und Kansas
City zurück nach Dallas. Als wir zurück kamen, erhofften
wir uns natürlich schon Post aber nichts da. Mitte November
erhielten wir endlich wieder Post aus den USA. Eine Einladung zum
Green Card Interview im US Konsulat in Frankfurt und eine Liste
mit Unterlagen, die wir zum Interview mitbringen mußten.
Wir fingen also
an, die notwendigen Unterlagen vorzubereiten. Polizeiliches Führungszeugnis,
Nachweise der Finanzen, Impfausweise, Schulzeugnisse und und und.
Für jeden von uns wurde ein großer Aktenordner angelegt.
Alle Unterlagen wurden fein säuberlich mit der uns zugeteilten
Lotterie Kennummer versehen und in entsprechend erwünschter
Reihenfolge abgeheftet.
Da Christoph selber bei der Bank arbeitete, war es ein
leichtes, einen entsprechend gestalteten Nachweis unserer Finanzen
zu bekommen.
Unsere Eltern
hatten mittlerweile mitbekommen, was sich da anbahnte und waren
zum größten Teil nicht sonderlich erfreut darüber.
Aber davon ließen wir uns nicht abhalten. Für Simone
war wohl das Thema Auswanderung noch immer nicht so aktuell
erst Mal ging es ja darum, überhaupt die Green Card zu bekommen.
Für Christoph war die Sache schon ernster, da er einem großen
Lebensziel so immer näher kam Auswanderung nach Amerika.
Das Green Card Interview
Wir buchten
ein Hotelzimmer in der Nähe des Konsulates in Frankfurt und
fuhren am 18. Februar 1997 abends nach Frankfurt. Doch irgendwie
nervös, kamen wir dort an wußten wir doch nicht
wirklich, was uns da am nächsten Tag erwarten würde. Wir
hatten zwar ein paar Informationen übers Green Card Interview
erhalten, aber im Großen und Ganzen waren wir ahnungslos.
In dieser Nacht konnten wir nicht viel schlafen und an Frühstück
am nächsten Morgen war kaum zu denken. Da das Amerikanische
Konsulat damals keine genauen Termine vergab und wir wußten,
daß es dort jeden Tag sehr lange Schlangen von Visa-Interessierten
(viele Menschen aus Ost-Europa und aus Asyl-Ländern) gab, waren
wir bereits um 6.30 Uhr am Konsulat. Wir hatten mit der Einladung
zum Interview eine rote, wichtig-aussehende Karte erhalten, die
uns zumindest bevorrechtigten Eintritt verschaffte. Dennoch benötigten
wir für den Security Check und das Anstehen über 45 Minuten.
Endlich drinnen
gingen wir direkt zur Kasse und be-zahlten sämtliche Visa-Gebühren
in US-Dollar. Dann ging es weiter zum nächsten Schalter, wo
wir uns an-meldeten. Wir wurden höflich aufgefordert noch mal
Platz zu nehmen, nur um 5 Minuten später wieder auf-gerufen
zu werden. Nichts desto trotz wir waren die ersten Green
Card Bewerber des Tages. Ein sehr freund-licher, Amerikanischer
Konsular-Beamter fragte uns, ob wir das Interview lieber in Deutsch
oder Englisch führen wollten. Wir entschieden uns für
Deutsch, um eventuelle Übersetzungsprobleme zu vermeiden. Auf
Anfrage übergaben wir alle unsere Unterlagen an den Beamten.
Er schaute sich alles an und tat sämtliche Unterlagen in einen
vorbereiteten Hefter. Gelegentlich stellte er uns Fragen, wie zum
Beispiel, wo wir den hingehen werden in Amerika?! Auch gab er uns
einen Tip nämlich, daß wir die erste Einreise
zur Aktivierung unserer Green Cards auch noch als Urlaubsreise machen
könnten. Zum damaligen Zeitpunkt mußte man innerhalb
von 4 Monaten nach Visa-Erteilung in die USA einreisen, um die Green
Card zu bekommen. Die ganze Zeit während des Interviews hatten
wir den Eindruck, als ob längst alles gelaufen sei. Nach 45
Minuten wurden wir gebeten, uns wieder hinzusetzen und zu warten.
Während der Wartezeit sprachen wir mit anderen Leuten dort,
die ebenfalls Green Card Gewinner waren. Sie waren aus München
und er wollte wohl ein Import-Export Geschäft aufziehen. Ein
anderer Green Card Bewerber (Alter wohl um die 45-50 Jahre) sagte
uns, daß er innerhalb der nächsten 3 Wochen all sein
Hab und Gut verkaufen wolle und dann nach Alaska gehen würde.
30 Minuten Wartezeit
waren vergangen, als unsere Namen wieder aufgerufen wurden. Wir
mußten an einen anderen Schalter gehen und die Konsularin
persönlich stand uns gegenüber. Sie stellte noch ein,
zwei Fragen und dann wurden wir aufgefordert unsere Hand zu heben
und zu schwören, daß wir bei unseren Angaben die Wahrheit
gesagt haben. Da wir dies hatten, erfüllten wir ihren Wunsch
und leisteten unseren Schwur. Wir hatten es geschafft das
Green Card Interview war bestanden. Jetzt mußten wir noch
schnell zur ärztlichen Untersuchung bei einem Arzt in der Nähe
damals gab es noch nicht die Möglichkeit, diese Untersuchung
außerhalb Frankfurts vornehmen zu lassen.
Beim Arzt war
es brechend voll und wir benötigten fast 2 Stunden, bis wir
wieder auf der Straße standen. Diese Untersuchung war sehr
allgemein gehalten worden, so daß wir auch hier keine Bedenken
hatten wir würden eh nur wieder von diesem Arzt hören,
wenn wir nicht als gesund eingestuft worden wären (natürlich
haben wir nie wieder von diesem Arzt gehört).
Beim Green Card
Interview waren wir gefragt worden, ob wir die Umschläge mit
den Unterlagen selber ab-holen wollten oder ob sie per Post geschickt
werden sollten. Wir entschieden uns für das Abholen. Eine Woche
später fuhr Christoph früh morgens wieder nach Frankfurt.
Er hatte sämtliche Bewerbungsunterlagen sicherheitshalber noch
mal dabei. Ein guter Zug, wie sich später herausstellte, da
ein Druckfehler auf einer der Urkunden eine Neuausstellung erforderlich
machte und dafür benötigten die Amis je ein neues Paßfoto
diese hatte Christoph zum Glück noch bei den Bewerbungsunterlagen.
Mit zwei großen
Umschlägen, die sämtliche Visa-Unterlagen enthielten,
machte sich Christoph auf den Weg nach Hause.
Wir hatten bereits vor dem Green Card Interview unsere Flüge
in die USA gebucht wenn nicht zum Green Card aktivieren,
dann eben für den Urlaub. Natürlich wurde es die Einreise
zur Aktivierung der Greencards.
Ende Mai 1997
flogen wir also nach Philadelphia. Bei der Einreise stellten wir
uns für die Einreiseformalitäten bei den Amerikanern /
Green Card-Inhabern an. War natürlich falsch, aber der freundliche
Beamte schickte uns ins Hauptbüro. Dort mußten wir einen
kleinen Moment warten. Eine Stewardeß kam relativ nervös
ebenfalls ins Hauptbüro (Fluggesellschaften müssen sich
ja vor Abreise vergewissern, daß jeder Passagier in die USA
einreisen darf, sonst können die Luftgesellschaften mit Strafen
belegt werden) der Immigration Officer beruhigte sie aber,
nachdem er gesehen hatte, daß wir entsprechende Unterlagen
vorzuweisen hatten.
Der Immigration
Officer nahm unsere Umschläge, öffnete sie und arbeitete
sich langsam durch den Papierkram. Er stempelte diverse Dinge ab
unter anderem natürlich auch unsere Reisepässe.
Unsere Fingerabdrücke wurden genommen und zu den Unter-lagen
getan. Schließlich kam er um seinen Schreibtisch herum auf
uns zu, schüttelte uns feierlich die Hände und sagte zu
uns Welcome to America!! jetzt waren wir also
offizielle Green Card Inhaber!

Nach 3 Wochen
Urlaub an der Ost-Küste kehrten wir wieder zurück nach
Deutschland. Was nun?
Hier
moechten wir auf das von uns geschriebene Buch "Good-Bye Deutschland!
Mit der Greencard nach Amerika" verweisen. Dor finden Sie einen
kompletten und sehr ausfuehrlichen Bericht ueber unsere Auswanderung.
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